Ayurveda – das Wissen um das Leben

Obwohl das Wissen rund um Ayurveda Jahrtausende alt ist, ist es immer noch aktuell. Viele schwärmen von ayurvedischen Kuren, ayurvedischer Ernährung oder der ayurvedischer Medizin. Ayurveda ist aber weit mehr als manuelle Anwendungen und Ölmassagen, sondern es handelt sich um ein überwiegend im indischen Raum heimisches Diagnose- und Therapiesystem, welches mit der in Europa üblichen Schulmedizin nicht zu vergleichen ist. Sich auch gar nicht vergleichen möchte.

Auch die Ernährung spielt in der ayurvedischen Lehre eine grosse Rolle

Mehr als 1 Milliarde Menschen in Indien setzen auf Ayurveda

Im Kulturkreis Indiens setzen mehr als 1 Milliarde Menschen auf ayurvedische Behandlung als Breitenmedizin, – die ayurvedische Heilkunde ist dort auch staatlich anerkannt. Auch die WHO (Weltgesundheitsorganisation) erkennt die ayurvedische Heilkunde – ähnlich wie die Traditionelle Chinesische Medizin – als medizinische Wissenschaft an. In Indien gibt es Hundertausende ayurvedische Ärzte, an Universitäten dort wird das Fach gelehrt und staatlich gefördert.

Ganz anders aufgebaut

Für Europäer ohne Einführung ist die Ayurveda-Lehre teilweise schwer zu verstehen, weil das ayurvedische System sich auf drei – im europäischen Kulturraum eher unbekannte – Lebensenergien stützt:

  • Vata
  • Pitta
  • Kapha

Zudem auf die fünf Elemente der Natur:

Die Lebensenergien gilt es im Gleichgewicht zu halten

Nach der Ayurveda-Lehre kommt es darauf an, die drei Lebensenergien (Vata, Pitta und Kapha) im Gleichgewicht zu halten, wobei die Gewichtung bei jedem Menschen von Geburt an anders an. Diese drei Lebensenergien sind die Säulen unserer Gesundheit. Durch ayurvedische Ernährung und Behandlungen wird immer versucht, die Energien wieder in ein Gleichgewicht zu bringen, damit der Körper (und der Geist) gesund bleiben oder werden.

Ernährung nach der ayurvedischen Lehre

Auch die Ernährung spielt im Ayurvedischen eine wesentliche Rolle bei der Erhaltung der Gesundheit, dabei gelten einige Grundregeln wie z.B.:

  • Den Tag mit einem Glas warmem Wasser beginnen
  • Nur essen, wenn man auch hungrig ist, nicht weil eine bestimmte Uhrzeit auf der Uhr steht
  • Erst erneut essen, wenn die vorherige Mahlzeit auch verdaut ist
  • Beim Essen alle sechs ayurvedischen Geschmacksrichtungen berücksichtigen: süss, sauer, salzig, herb, bitter und scharf)
  • Körperliche Bedürfnisse nicht unterdrücken, z.B. Stuhlgang, Blähungen oder auch Weinen

Auch mit Gewürzen kann man sein Gleichgewicht wieder herstellen – alle sechs Geschmacksrichtungen sollte abgedeckt sein

Mit Kräutern lindern

Ein Teilbereich der ayurvedischen Lehre widmet sich der Krankheits-Linderung durch die Heilkunde der Kräuter (Dravyaguna), ein anderer Bereich befasst sich eher mit der Reinigung (Panchakarma), was einigen aus ayurvedischen Kuren in Zusammenhang mit Massageanwendungen vielleicht bekannt ist. Dabei gilt es in der ayurvedischen Lehre giftige Substanzen und Krankheitserreger aus dem Körper hinaus zu leiten. So können die Organe gesund bleiben und bereits bestehende Erkrankungen gelindert werden.

In der Reinigungstherapie finden u.a. folgende Massnahmen statt:

  • Virecana: Ein Abführvorgang
  • Vamana: medizinisches Erbrechen
  • Matra Basti: ölige Einläufe
  • Niruha Basti: wässrige Einläufe mit Honig, Öl und Kräutern
  • Nasya: Nasen- und Stirnhöhlen-Behandlungen
  • Rakta Moksa: Aderlass

Wer sich richtig ernährt, der braucht keine Medizin

Die Grundüberzeugung in der ayurvedischen  Lehre ist, dass der, der sich richtig ernährt, gar keine Medizin braucht. Dazu gehört aber auch, dass man nicht nur das Richtige isst, sondern dies auch in Ruhe tut. Wer isst, sollte also nicht gleichzeitig Fernsehen. Essen sollte immer mit Liebe gekocht und serviert werden und am besten mit anderen Menschen gemeinsam in Ruhe eingenommen werden. Durch die richtigen Kräuter und Gewürze kann man die positive Wirkung der Nahrungsmittel noch steigern.

Viele Mittel aus der ayurvedischen Lehre gibt es in Europa mittlerweile auch als Nahrungsergänzungsmittel.