Ideen kommen und gehen

Als ich neulich einmal über neue Ideen so ganz allgemein nachdachte, musste ich meine Fantasie fast schon ein wenig in die Schranken weisen. Denn “neue Ideen” – das ist so derart allumfassend, dass man schon Schwierigkeiten hat, den Andrang an Möglichkeiten ein wenig zu sortieren.
Und genau hier liegt das Problem: fokussiertes Denken. Beziehungsweise der Mangel daran! Man kann einfach nicht sagen was, und ob überhaupt etwas, beim Nachdenken über neue Ideen in dieser allgemeinen Form herauskommt. Im besten Falle hat man dabei eine revolutionäre Idee, wie man die Einstein’sche Relativitätstheorie ad absurdum führen könnte oder man findet heraus, dass das einzige Gesetz der Schwerkraft die Faulheit der Luft ist. Allerdings ist das dann doch eher mit der Stecknadel im Heuhaufen vergleichbar. Nein, nicht mit der Suche danach – mit dem Finden derselben!
Viel wahrscheinlicher ist es aber, dass man nichts entdeckt, keine Enthüllung macht und am Ende des Denkprozesses der Thor aus Goethe’s “Faust” ist: “Da steh ich nun, ich armer Thor! Und bin so klug als wie zuvor.” Im besten Falle hat man während des Nachdenkens noch ein gutes Essen zu sich genommen oder aber auch ein gediegenes Glas Wein getrunken.
Wobei letzteres dem Denkprozess in der Tat förderlich sein kann. Ich bin mir sicher – jeder hat ihn schon erlebt. Den Thor, der angeschickert von Denkfreund Alkohol, die unglaublichsten Weisheiten und neuen Ideen praktisch im Sekundentakt von sich gibt und dabei felsenfest von der tiefen Wahrheit überzeugt ist, die er da non-stop am Verkünden ist. Nun ja, spätestens mit dem Kater am nächsten Morgen kommt die Erkenntnis, dass man entweder weiß, dass man nichts (mehr) weiß, oder aber dass man sich für die nächste Zeit von gewissen Menschen aus Gründen der Peinlichkeit erst einmal besser fernhalten sollte…
Nein, neue Ideen sind wahrlich nicht so einfach zu finden! Doch wer sie hat, kann ja vielleicht ein paar Millionen draus machen?